Installation:
Der Faltbildautomat
Automatenkunst
Handsignierte Faltbilder aus dem Automaten
Nackte Frau auf Kühlerhaube – verkauft Autos
Das richtige Spülmittel – macht den Nachbarn gefügig
Das richtige Deo – provoziert zum sexuellen Übergriff
Bisweilen blitzen nackte Frauenkörper bis zur Bewusst-losigkeit auf
Autos, um die Emotionen potentieller Käufer aufzukochen. Der manchmal
sogar selbstironische AXE-Effekt wirkt, gegen den wegen der endlich
blitzenden Sektgläser plötzlich sehr aufgeschlossenen Nachbarn,
manchmal dagegen sogar fast intellektuell.
Heute wird fast alles, auch wenn jeder inhaltliche Zusammenhang fehlt,
mit sexuellen Aussagen oder Anspielungen verkauft. Diese emotionalen
Aussagen und Anspielungen stellen praktisch die Verpackung dar, mit
deren Hilfe oft versucht wird auch weniger attraktive Produkte an die
Frau oder den Mann zu bringen. Dies veranlasste den Künstler ein
Produkt zu entwickeln, das nur seiner selbst willen gestaltet wird -
eine Verpackung, deren Inhalt die selbst ist.
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Man entscheidet aktiv, ob man ein Bild
konsumieren will, auch wenn man vorher nicht weiß, welches man erhält.
Man kann die Bilder hinterher auch tauschen oder anderweitig verwenden.
Anders als bei der sonst üblichen durch Productplacement strotzenden
Bilderflut die einen im Alltag umspült, aktiviert man hier einen
mechanischen Vorgang, der manchmal sogar durch gezielte Schläge auf den
Münzprüfbereich, durch körperlichen Einsatz erkämpft werden muss.
Man kann die Faltbilder aus Automaten auch als nächs-ten logischen
Schritt, nach den signierten „Künst-lerbildern“ verstehen, die es bei
Discountern fertig ge-rahmt zu kaufen gibt. Neben den
Recyclingmöglichkeiten ausgedienter Zigarettenautomaten bietet der
Künstler die Möglichkeit, Kunst so zu konsumieren, wie jedes andere
Produkt – allerdings entgegen jeglicher Kosten-Nutzen-Logik.
Es handelt sich nicht um die Erschließung neuer Märkte, wie es
vielleicht zunächst scheint.
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