Galerie Kunstbrecher - Uwe Knietsch

Intension
sex sells - dann kauf doch gleich die verpackung





Automatenkunst
Handsignierte Faltbilder aus dem Automaten

Nackte Frau auf Kühlerhaube – verkauft Autos
Das richtige Spülmittel – macht den Nachbarn gefügig
Das richtige Deo – provoziert zum sexuellen Übergriff

Bisweilen blitzen nackte Frauenkörper bis zur Bewusstlosigkeit auf Autos, um die Emotionen potentieller Käufer aufzukochen. Der heute manchmal sogar selbstironische AXE-Effekt wirkt, gegen den wegen der endlich blitzenden Sektgläser plötzlich sehr aufgeschlossenen Nachbarn, manchmal dagegen sogar fast intellektuell.

Heute wird fast alles, auch wenn jeder inhaltliche Zusammenhang fehlt, mit sexuellen Aussagen oder Anspielungen verkauft. Diese emotionalen Aussagen und Anspielungen stellen praktisch die Verpackung dar, mit deren Hilfe oft versucht wird auch weniger attraktive Produkte an die Frau oder den Mann zu bringen. Dies veranlasste den Künstler ein Produkt zu entwickeln, das nur seiner selbst willen gestaltet wird - eine Verpackung, deren Inhalt sie selbst ist.

Man entscheidet aktiv, ob man ein Bild konsumieren will, auch wenn man vorher nicht weiß, welches man erhält. Man kann die Bilder hinterher auch tauschen oder anderweitig verwenden. Anders als bei der sonst üblichen durch Productplacement strotzenden Bilderflut die einen im Alltag umspült, aktiviert man hier einen mechanischen Vorgang, der manchmal sogar durch gezielte Schläge auf den Münzprüfbereich, durch körperlichen Einsatz erkämpft werden muss.

Man kann die Faltbilder aus Automaten auch als nächsten logischen Schritt, nach den signierten „Künstlerbildern“ verstehen, die es bei Discountern fertig gerahmt zu kaufen gibt. Neben den Recyclingmöglichkeiten ausgedienter Zigarettenautomaten bietet der Künstler die Möglichkeit, Kunst so zu konsumieren, wie jedes andere Produkt – allerdings entgegen jeglicher Kosten-Nutzen-Logik.

Der erste Dosenautomat (1987) hing nur kurze Zeit nicht genehmnigt, öffentlich zugänglich, an einem Mülltonnenhäußchen in der Nähe einer Bushaltestelle im Münchenr Osten und wurde vandaliert und nach einer weiteren Aktion völlig zerstört. Weitere Automaten befinden sich in Privatbesitz und nur dieser Faltbildautomat, einer der ersten Kunstautomaten von Uwe Knietsch, hängt nach der Aufstellung 2004, bisher unbefristet seit 2007 im Kulturzentrum München. Die ersten Automaten funktionierten mit, dann ohne Münzeinwurf und der zweite Dosenautomat reagierte nach drei systematischen Schlägen auf das Gehäuse und gab das Objekt frei. Die Automaten in Sammlungen nehmen DM und SFr und der Faltbildautomat wurde für eine Ausstellung 2003 auf € umgestellt.


Mach mit - bei der Kunstaktion Faltbildautomat - Standort: Kulturzentrum Messestadt München
Lass Dich fotografieren und das Bild vom Künstler bearbeitet und signiert als Faltbild Teil des Kunstprojekts werden zu lassen.

Uwe Knietsch –  munichphoto.de - faltbild@munichphoto.de - Telefon: 089 94 40 19 99

zurück